Ähnlich wie das Fahrradfahren fällt den meisten Unternehmern ihre erste Kalkulation schwer. Doch mit etwas Übung gelingen beide Aufgaben schnell ganz einfach. Wir zeigen auf, was hinter den Zahlen steckt, die in die Kalkulation für einen Gerüstbaueingehen. Mit diesem Einblick bestimmen Sie bald den richtigen Kalkulationsfaktor, damit bei Ihnen nur schwarze Zahlen unter dem Strich stehen.
Dazu dienen Kalkulation und der Kalkulationsfaktor
Im Gerüstbau spielt die Kostenrechnung als Kalkulation eine große Rolle. Wer von seinen Kunden zu hohe Preise fordert, der gewinnt keinen Auftrag. Wer zu niedrige Preise bietet, der riskiert den Arbeitsplatz oder die Gesundheit seiner Mitarbeiter. Es lohnt sich daher, das Handwerk der Kalkulation zu erlernen. Mit diesem Wissen bestimmen Sie den Kalkulationsfaktor, mit dem Sie im Gerüstbau faire Preise erzielen.
Der Kalkulationsfaktor ist dabei der wichtige Wert, mit dem Sie Ihre Einkaufspreise multiplizieren. Mit ihm decken Sie die Kosten für Vorgespräche mit Auftraggebern, Ihre Lagerhaltung und die Miete der Betriebsräume. Daneben sollte nach dem Lohn für Ihre Gerüstbauer noch ein gewisser Ertrag übrig bleiben, mit dem Ihr Gerüstbau-Unternehmen die Investition in neue Technologien und den Materialeinkauf finanziert.
Das steckt hinter der Kostenrechnung
In der Planungsphase eines Gerüstbau-Projektes dient die Vorkalkulation der Ermittlung eines fairen Angebotspreises. Hier gehen der Materialaufwand für Konsolen, Geländer und Beläge ein, sowie der Aufwand für den Auf- und Abbau. Dazu kommen der Stundenlohn für die Gerüstbauer, lohngebundene Kosten wie Steuer und Versicherungen, Auslöse für die Arbeit fern des Arbeitsplatzes und Auslagen für Maut oder Parkverbote.
Während die Herstellungskosten eine kurzfristige Preisuntergrenze anzeigen, liegen die Selbstkosten oft höher und zeigen Ihnen die langfristige Preisuntergrenze. Als Beispiel betragen allein die lohngebundenen Kosten etwa 100 – 130 % des Stundenlohnes, oftmals sogar deutlich mehr. Schon diese Komponente verdoppelt oder verdreifacht den im Angebot zu nennenden effektiven Stundensatz, ohne das Verpflegung gezahlt ist oder gar Gewinn erzielt wird.
Der Kalkulationsfaktor erleichtert Ihre Kalkulation
Ist das Gerüst einige Wochen oder Monate nach dem ersten Einsatz abgebaut und das Projekt abgeschlossen, dann sind alle entstandenen Kosten bekannt. Durch die Nachkalkulation zeigen Sie auf, ob das Unternehmen mit dem Projekt einen ausreichenden Gewinn erwirtschaftet hat. Ist dieser Schritt erfolgt, bestimmen Sie anhand der erfolgten Berechnung jetzt den Kalkulationsfaktor für die angebotenen Positionen. Er ist das Verhältnis aus dem Angebotspreis zu den eigenen Kosten für die jeweilige Position.
Natürlich ist jede Baustelle und der dafür geplante Gerüstbau individuell verschieden. Doch für je mehr Positionen Sie den Kalkulationsfaktor bestimmen, desto leichter fällt Ihnen jede folgende Vorkalkulation. Die Nachkalkulation bleibt weiter wichtig, denn sie deckt schonungslos auf, an welchen Stellen Nachbesserungsbedarf besteht. Wer die Kalkulation gut beherrscht, wird sich gegenüber der Konkurrenz behaupten. Mit diesem Wissen gewinnen Sie Aufträge und sichern die Arbeitsplätze Ihrer Mitarbeiter. Gutes Gelingen!