Buchhaltung und Gerüstbau: Warum Sie Ihre Geschäftszahlen nicht allein dem Steuerberater überlassen sollten
Immer wieder erzählen mir Gerüstbau-Kollegen von Gewinnen, bei denen einem richtig schwindlig wird. Lange habe ich mich von diesen Traumzahlen beeindrucken lassen. Bis ich selbst Geschäftsführer der Gemeinhardt Service GmbH Spezial-Gerüst wurde. Nach und nach habe ich mich dann in das Thema Buchhaltung eingearbeitet – und bin darauf gestoßen, wie viele Fehler im Rechnungswesen gemacht werden. Heute will ich aufräumen mit einigen Mythen rund um das Thema Buchhaltung und Gerüstbau.
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Warum das Thema Buchhaltung so wichtig ist? Weil der Unternehmenserfolg eines Gerüstbauers davon abhängt, wie hoch die Qualität seiner Geschäftszahlen ist. Es geht nicht nur darum, realistische Vorstellungen von dem eigenen Geschäftserfolg zu haben. Fehler in der Buchhaltung können schnell die eigene Existenz gefährden.
Diese vier Fehler machen viele Gerüstbauer in der Buchhaltung
- Wie steht es zum Beispiel bei Ihnen mit der jährlich vorgeschriebenen Inventur Ihrer Gerüste? Machen Sie eine Wertberichtigung Ihres Anlagevermögens?
- Oft erzählen mir Gerüstbauer, wie wenig Personalkosten sie zum Umsatz haben. Doch sie betrachten dabei nicht die Personalkosten zum Rohertrag 1, sondern zum Gesamtumsatz.
- Viele buchen die Nachunternehmerkosten in den sonstigen Kosten. Dabei gehören sie in die Personalkosten.
- Gerüstbau-Unternehmer sind sich häufig nicht im Klaren darüber, was eigentlich ihr Lohn ist. Ihre Firma ist meistens eine Einzelfirma, wie 80 Prozent aller Gerüstbau-Unternehmen. Das Unternehmer-Ehepaar kümmern sich um das Büro. Ihr Lohn ist dann das vorläufige Ergebnis.
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Ich kann nur empfehlen, die Verantwortung für die eigenen Zahlen nicht allein auf den Steuerberater abzuschieben. Steuerberater machen in der Regel einen hervorragenden Job. Trotzdem sollte sich auch ein Gerüstbauer mit seinen Zahlen auskennen – und vor allem wichtige Informationen liefern. Wenn Steuerberater und Gerüstbauer konstruktiv zusammenarbeiten, wird das Ergebnis umso besser.
Der wichtigste Faktor in der Buchhaltung, eines Gerüstbau-Unternehmens
Nicht jeder Steuerberater verfügt über langjährige Branchenerfahrung mit Gerüstbauern. Dann weiß er vielleicht zum Beispiel nicht, dass Gerüstplanen eigentlich Verbrauchsgüter sind. Sie sollten nicht über 10 Jahre abgeschrieben, sondern unter Fremdleistungen Materialeinkauf gebucht werden.
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Der wichtigste Punkt in der Buchhaltung ist für mich das operative Ergebnis. Erst hier zeigt sich, wer wirtschaftlich arbeitet. Viele sehen in der Betriebswirtschaftlichen Auswertung (BWA) eine Nachkalkulation: Wenn unten ein Plus steht, ist alles in Ordnung und die Preise perfekt an den Markt angepasst – ein Trugschluss.
Wie werden Sie selbst zu Experten ihrer eigenen Zahlen? Zwar bieten die Handwerkskammern in der Regel Schulungen an. Oft geht es dabei aber nur darum, welche Buchhaltungssoftware die richtige ist.
Um Ihre Zahlen wirklich zu verstehen und produktiv zu nutzen, brauchen Sie eine Schulung, die Ihnen die BWA einfach und verständlich erklärt. Ein bisschen Google-Recherche ist dafür oft nötig. Aber es lohnt sich, im Dschungel der Angebote das Passende für das eigene Gewerk zu finden. Zum Beispiel hier.
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